Stolpersteine gegen das Vergessen und zur Mahnung
Zum Andenken an Wilhelm Jansen und seine Frau Karoline Jansen, die beide im christlichen Widerstand während der Zeit des Nationalsozialismus in Aachen aktiv waren, wurden am 03. November 2025 -zusammen mit Bischof Dieser, Karl Schultheis, Verwandten, Aachener Sozialdemokrat:innen und vielen engagierten Menschen - Stolpersteine in der Normannenstraße verlegt.
Wilhelm Jansen engagierte sich in der SPD und führte eine Buchdruckerei in Aachen. Bereits vor 1933 engagierte sich das Ehepaar, beide überzeugte Katholiken, für soziale Gerechtigkeit und gelebte Menschenrecht. Aus diesen Überzeugungen heraus wandten sie sich entschieden gegen das rechtsextreme und antisemitische Weltbild der NSDAP.
1939 verhalf das Ehepaar einer jüdischen Familie zur Flucht nach Holland und begann 1941, nachts Predigten des Kardinals von Galen zu drucken. Ende November 1941 wurde das Ehepaar denunziert und verhaftet. Am 10. April 1942 wurde Wilhelm Jansen in das KZ Dachau deportiert, wo er am 13. Juni 1942 starb. Seine Ehefrau Karoline Jansen überlebte das KZ Ravensbrück und starb 1963.
Die Römisch-katholische Kirche in Deutschland hat Wilhelm Jansen als Märtyrer aus der Zeit des Nationalsozialismus in das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts aufgenommen.
Die Stolpersteine dienen nicht nur zur Erinnerung an ehemalige Bürger, die im nationalsozialistischen Deutschland deportiert, ermordet oder zur Flucht aus Deutschland gezwungen wurden.
Sie sollen auch die jetzige Generation mahnen sich aktiv für die Demokratie und sich gegen deren Feinde einzusetzen.